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Bugmann

Hypnosepolitik

Der Psychiater August Forel, das Gehirn und die Gesellschaft (1870–1920)

Medium: Buch
ISBN: 978-3-412-22446-2
Verlag: Böhlau
Erscheinungstermin: 28.01.2015
Lieferfrist: bis zu 10 Tage

Der Schweizer Psychiater August Forel (1848–1931), von 1879 bis 1898 Direktor der psychiatrischen Heilanstalt Burghölzli in Zürich und Professor für Psychiatrie, wandte bei Patienten und Pflegepersonal die damals umstrittene Hypnosetherapie an. Im Kontext seines therapeutisch-wissenschaftlichen und gesellschaftspolitisch-weltanschaulichen Engagements zeigte sich der Hypnotismus als Teil eines umfassenden biopolitischen Programms. Mit Hypnose wollte Forel direkt die cerebralen Prägungen gemäß seiner Heilungsmaßstäbe umschreiben. Das plastische Gehirn und seine erblichen Anlagen standen dabei im Zentrum seiner Bemühungen, den 'Wert' zukünftiger Generationen zu beeinflussen. Dank sozialtechnologischer Intervention entschied sich für ihn im Gehirn die Entwicklung der Menschheit.


Produkteigenschaften


  • Artikelnummer: 9783412224462
  • Medium: Buch
  • ISBN: 978-3-412-22446-2
  • Verlag: Böhlau
  • Erscheinungstermin: 28.01.2015
  • Sprache(n): Deutsch
  • Auflage: 1. Auflage 2015
  • Serie: Zürcher Beiträge zur Geschichtswissenschaft
  • Produktform: Gebunden
  • Gewicht: 28 g
  • Seiten: 335
  • Format (B x H x T): 164 x 237 x 28 mm
  • Ausgabetyp: Kein, Unbekannt
Autoren/Hrsg.

Autoren

Mirjam Bugmann wurde mit dieser Studie an der Universität Zürich promoviert.

Einleitung
Von der Hirnanatomie zur Psychotherapie
1. Hirnanatomische Forschungen
1.1 Lehrjahre bei Meynert und Gudden
1.2 Forels Beitrag zur Neuronentheorie
2. Die Wendung zur Psychologie
2.1 Psychologische Therapeutik: Abstinenz, Arbeit und Hypnose
2.2 Einschreibungen: das prägbare Gehirn
3. Der Hypnotismus
3.1 Charcot und Bernheim: die zwei Richtungen des Hypnotismus
3.2 August Forel als Vertreter von Bernheims Schule
3.3 Die ärztliche Hypnose-Bewegung
3.4 Der Hypnotismus als Weg zum „Unterbewussten“
4. Bühnenhypnose, Heilmagnetismus und Okkultismus
4.1 Laienhypnose auf der Bühne
4.2 Die Laienpraktiker des Heilmagnetismus
4.3 Die okkultistische Herausforderung
5. Karriere und Krise des therapeutischen Hypnotismus
5.1 Kontroverser Hypnotismus
5.2 Entwicklungen der Psychotherapie
5.3 Hypnosetherapie in den Lazaretten des Ersten Weltkrieges
Hypnotismus im Burghölzli
6. Die ferngesteuerte Klinik
6.1 Kontrolle ist besser: die Klinik-Hierarchie
6.2 Die Patientinnen und Patienten
6.3 Das Wartpersonal
6.4 Experimentieren, therapieren und regulieren
6.5 Weibliche Körper unter Kontrolle
7. Professor Forels therapeutische Hypnosen
7.1 Der Hypnotismus als psychiatrische Behandlungstechnik
7.2 Diagnose, Geschlecht, Klasse
7.3 Alkoholiker, Perverse und Hysterikerinnen
7.4 Hypnotisierte Männer und therapieresistente Frauen?
8. Hypnose als performatives Ritual
8.1 Die Rahmung der Therapie
8.2 Die Inszenierung der Therapie
8.3 Störungen
8.4 Kontrollversuche
8.5 Der Rapport zwischen Hypnosearzt und Patient
Das Gehirn und die Gesellschaft
9. Cerebrale Ordnungen
9.1 Degenerationsängste, Zivilisationskritik und das Gehirn
9.2 Das Verbrechergehirn: Kriminalanthropologie und forensische Psychiatrie
9.3 Das Geschlecht im Gehirn
9.4 Das Gehirn als Rassenmerkmal
9.5 Abnormale Gehirne
9.6 Automatismen, Triebe, Leidenschaft
10. Biopolitische Interventionen
10.1 Gehirnhygiene und Reformpädagogik
10.2 Hypnotismus als Gesellschaftstherapie
10.3 Cerebrale Eugenik
Schluss: Das rechte Leben
Dank
Bibliographie
Ungedruckte Quellen und übrige Archivquellen
Amtsdruckschriften und Periodika
Gedruckte Quellen
Literatur
Internet-Quellen
Personenregister