Vorwort
Im Auftrag des Frankfurt School Verlags durften wir als Herausgeber zum dritten Mal namhafte Experten zum Autorenkreis des erfolgreichen Buchs zur gleichnamigen Konfe-renzserie einladen: „Finanzdienstleister der nächsten Generation“. Ziel des Buches ist die Vorstellung und der Bericht aus Praxiserfahrungen von neuen Geschäftsmodellen, welche die digitale Revolution in der Finanzbranche ermöglicht, und das Aufzeigen von Anpas-sungsprozessen und Chancen, die Finanzdienstleistern durch das Internet und neue digitale Technologien eröffnet werden.
Indem der Titel auf die Sicht von Investoren bzw. Entscheidern abstellt, soll dem Leser ein Herausgeberwerk geboten werden, das zwar wissenschaftlich fundiert ist, aber eher als praxisorientiertes Kompendium mit konkretem Nutzen für die Betroffenen positioniert ist. Das Buch lässt als Herausgeberwerk die maßgeblichen Akteure, Investoren, Banken und sonstigen Finanzdienstleister, Autoren der Praxis wie auch der Wissenschaft zur Sprache kommen.
Um dem Titel des Buches gerecht zu werden und in jeder Ausgabe tatsächlich Finanz-dienstleister der nächsten Generation vorzustellen, sind alle Beiträge in diesem Werk völlig neu und nicht lediglich Updates von Artikeln, die in unseren früheren Büchern bereits erschienen waren. Der damit verbundene erhebliche Mehraufwand für die Herausgeber und für den Verlag wird mit dem nachhaltigen Leserinteresse belohnt.
Die in unserem Buch thematisierten, tiefgreifenden Veränderungen durch die Digitalisie-rung waren in Branchen wie dem Verlagswesen oder dem Handel schon bei Erscheinen der ersten Ausgabe im Jahr 2013 offenkundig und unstrittig. In der Finanzbranche glaubte man jedoch, noch mehr Zeit zu haben, Entwicklungen erst einmal abzuwarten und Start-ups aus ihren Fehlern lernen zu lassen, um sie später vielleicht zu übernehmen oder in Bank- und Versicherungskonzerne zu integrieren. Daher wurden Anpassungsprozesse an die neuen Marktbedingungen oft nur zögerlich in Gang gebracht. Inzwischen zeigt sich bei einigen etablierten Finanzdienstleistern der verhängnisvolle Fehler, die Dynamik der Veränderungsprozesse unterschätzt zu haben.
Schon damals warnten wir vor der Entwicklung der Aktien von einstigen Flaggschiffen der deutschen Bankwirtschaft zu „Penny-Stocks“, so wörtlich. Kostenexplosion durch Überregulierung der Finanzdienstleistungsaufsicht und Ertragsschwäche durch andauernde Niedrigzinspolitik verstärkten diesen Trend. So lösen neue Finanzdienstleister nicht nur DAX-Unternehmen ab, sondern ehemals renommierten Adressen gelingt es nicht einmal mehr, ihre von langer Hand geplante Digitalisierungsstrategie durch Übernahme erfolgreicher Finanzdienstleister der nächsten Generation umzusetzen.
Dem Frankfurt School Verlag danken wir für den Auftrag, dieses Buch erneut herausgeben zu dürfen. Die Nähe zur Hochschule, zur buchstäblich “nächsten Generation” sowie zum Finanzplatz Frankfurt am Main und damit zu den Entscheidern der Finanzbranche passen sowohl zu unserem Buchtitel als auch zum Konzept der nun schon seit Jahren erfolgreichen, gleichnamigen Konferenzen.
Für die gute Zusammenarbeit danken wir recht freundlich Dr. Thomas Lorenz aus dem Frankfurt School Verlag, wie auch seinem Kollegen, Ulrich Martin, dessen verlegerischen Weitblick wir 2012 den Start des Projekts und die Aufnahme ins Verlagsprogramm zu verdanken haben. Nicht zuletzt gilt unser Dank natürlich unseren Autoren, die trotz der für junge Unternehmen typischen knappen Ressourcen mit erstaunlicher Termintreue ihre fachlichen Beiträge einreichten.
Frankfurt am Main, im Februar 2020
Dr. Oliver Everling
Robert Lempka