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Hilgers / Velminski

Andrej A. Markov

Berechenbare Künste

Medium: Buch
ISBN: 978-3-935300-69-8
Verlag: diaphanes
Erscheinungstermin: 01.07.2007
Lieferfrist: bis zu 10 Tage

Im Jahr 1913 publizierte der Mathematiker Andrej A. Markov eine kurze, aber – wie sich zeigen sollte – bahnbrechende Abhandlung, die der Berechenbarkeit von Zeichen im »Evgenij Onegin« nachging. Markov berechnet in dieser Schrift die Übergangswahrscheinlichkeiten, mit der sich Konsonanten und Vokale in Puschkins Versen ablösen. Zeichenfolgen sind hier nicht mehr nur das Mittel, um Berechenbarkeit herzustellen, sie sind auch Gegenstand der Kalküle. Der Band präsentiert und kommentiert die berühmte Untersuchung und stellt ihr weitere Dokumente und unveröffentlichte Aufzeichnungen beiseite. Markovs Kalküle sind heute aktueller denn je. Sie finden bei der Entwicklung und Erforschung von Informations- und Verschlüsselungssystemen breite Anwendung, ferner gehören sie zum Standardverfahren bei der Entschlüsselung von Gensequenzen. Markov gab nicht nur der Mathematik, den Ingenieurs- und Lebenswissenschaften wichtige Anstöße, seine Untersuchungen wurden auch für die Sprachwissenschaft, Psychoanalyse und Kunst programmatisch. Die Beiträge rekonstruieren damit eine Keimzelle dessen, was das 20. Jahrhundert zum Jahrhundert des Formalismus und des Strukturalismus werden ließ.


Produkteigenschaften


  • Artikelnummer: 9783935300698
  • Medium: Buch
  • ISBN: 978-3-935300-69-8
  • Verlag: diaphanes
  • Erscheinungstermin: 01.07.2007
  • Sprache(n): Deutsch
  • Auflage: 1. Auflage 2007
  • Serie: sequenzia
  • Produktform: Kartoniert
  • Gewicht: 363 g
  • Seiten: 192
  • Format (B x H): 153 x 233 mm
  • Ausgabetyp: Kein, Unbekannt
Autoren/Hrsg.

Herausgeber

Philipp von Hilgers studierte Kulturwissenschaft und Neuere deutsche Literatur an der Humboldt Universität zu Berlin und Kommunikationswissenschaft an der Technische Universität, Berli. Seit 2001 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Mitglied des Hermann-von-Helmholtz-Zentrums für Kulturtechnik, Berlin, im Projekt 'Bild/Schrift/Zahl'. Anschlißend war er von 2004–2005 Visiting Collaborator im Program in History of Science an der Princeton University. Seit 2006 ist er Postdoctoral Research Fellow am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin.

Wladimir Velminski ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Slavischen Seminar der Universität Zürich, Research-Fellow am Internationalen Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie an der Bauhaus Universität Weimar sowie assoziierter Mitarbeiter am Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik der Humboldt-Universität zu Berlin im Projekt »Das technische Bild«.

7Geleitwort (Friedrich Kittler)
9 - 27Zur Einleitung: Eine Epoche der Markovketten (Philipp von Hilgers)
31 - 39Einführung (Philipp von Hilgers, Wladimir Velminski)
41 - 70Faksimile der Berechnungen zu »Evgenij Onegin« (Andrej A. Markov)
71 - 73Brief an Aleksandr A. Cuprov (Andrej A. Markov)
75 - 86Beispiel einer statistischen Untersuchung am Text (Andrej A. Markov)
89 - 100Die revolutionäre Bedeutung von A. A. Markovs Untersuchungen zur Buchstabenalternierung in literarischen Texten (Vladimir A. Uspenskij)
101 - 126Der Speck am Text (Wladimir Velminski)
127 - 1361713–1913. Von Jakob Bernoulli zu Andrej Andreevic Markov (Wolf Kittler)
137 - 158Sequenz, Akkord, Kette. Roman Jakobsons Verskalküle (Julia Kursell)
159 - 173Markovketten – Variationen im Computer (Maarten Bullynck)