Verkauf durch Sack Fachmedien

Schmidt-Tanger

Gekonnt coachen

Präzision und Pro-vokation im Coaching

Medium: Buch
ISBN: 978-3-87387-588-3
Verlag: Junfermann Verlag
Erscheinungstermin: 28.02.2009
sofort versandfertig, Lieferfrist: 1-3 Werktage

In dem Buch geht es um Freiheit. Die Freiheit direkter, unabhängiger und kraftvoller zu arbeiten. Dies erfordert vom Coach ein Höchstmaß an persönlicher Klarheit und verlässlichem Know-how über Coaching und Coachingsysteme. Das Buch vermittelt Expertenwissen über gehirngerechtes-neuroduales Coachen, erklärt unerlässliche Rahmenbedingungen und geheime Spielregeln. Im ersten Teil des Buches werden exakte Formate, hilfreiche Abfolgen, Strukturen und neue Modelle für die Präzision im Coaching bereitgestellt. Zu wissen, was ich tue, ist die Grundlage für Klarheit und Professionalität als Coach. Der zweite Teil bietet ein für das Coaching völlig neues, aber eigentlich unerlässliches Werkzeug: die Pro-vokation. Das pro-vokative Coaching setzt ungeahnte Kräfte und Energien bei Coach und Klient frei. Pro-vocare im Sinne von hervorrufen, hervorlocken ist eine Anleitung zum un"verschämt" sein und ermöglicht die im Coaching so wichtige emotionale Relevanz und geistige Flexibilisierung.


Produkteigenschaften


  • Artikelnummer: 9783873875883
  • Medium: Buch
  • ISBN: 978-3-87387-588-3
  • Verlag: Junfermann Verlag
  • Erscheinungstermin: 28.02.2009
  • Sprache(n): Deutsch
  • Auflage: Nachdruck 2009
  • Produktform: Kartoniert, KART
  • Gewicht: 345 g
  • Seiten: 176
  • Format (B x H x T): 169 x 242 x 20 mm
  • Ausgabetyp: Kein, Unbekannt
Autoren/Hrsg.

Autoren

Martina Schmidt-Tanger, Diplom-Wirtschaftspsychologin, DVNLP-Lehrtrainerin und -Lehrcoach. Ihre langjährige Erfahrung im Businessbereich macht sie zu einer gefragten Trainerin, Referentin und Expertin für Coaching. Einer der Schwerpunkte ihres Instituts NLP professional ist die Ausbildung von Team- und Konfliktcoaches.

Coachen mit Präzision und Pro-vocation
Neuroduales Coaching (NDC)
Coaching ist, was man draus macht?
Das Projekt "Veränderung" in Therapie und Business
"Return on coaching"
Work versus Life oder Work-Life Coaching?
Relevante Coachingthemen

Präzision
Coachingkultur = Unternehmenskultur?
Ein gutes Coaching braucht einen guten Coachee!
Consulting - Teaching - Coaching: Was ist was?
Klarheit beim Kontextwechsel
Das Produkt Coaching erklären

Happy beginnings for happy ends - präzise Aufträge
Geheime Wünsche - verdeckte Motive
Neun Stolperfallen für den Coach
Wann lehne oder gebe ich ein Coaching ab?

Damit der Start stimmt
Veränderungsüberzeugungen - WAGE ES

Der Coachingprozess
Hirnforschung fürs Coaching - Thema Emotionalisierung
Die Steuerung der Betriebstemperatur - Neuroduales Vorgehen
Wichtige Grundlagen für einen guten Coach

Sprache als wichtigstes Prozesswerkzeug
Change-Talk - Sprache der Veränderung
Coachinghandwerk - unverzichtbare Fragetypen
Gute Formulierungen sind Freunde des Ziels

Informationen jenseits des Inhalts
Rapport ist nicht gleich Rapport - 4-Stufen-Konzept
Rapporthilfen - starke Gefühle und Übertragungen

Pro-vocation
Der Coach und seine Wahlmöglichkeiten
Inhaltsabstinenz im Coaching?
Feedbackmangel im Business
Ist pro-vocative Kommunikation schwer?
Vorteile des pro-vocativen Coachings
Anforderungen an den pro-vocativen Coach

Wie kann ich das Pro-vocative Coaching in meinen persönlichen Coachingstil einbauen?
Rapport und Pro-vocation - geht das gut?
Von der Problemtrance zur Veränderungstrance
Der neue Blickwinkel: Wie muss ich denken?
Zehn Wege zur pro-vocativen Intervention
Kriterien für erfolgreiche pro-vocative Kommunikation

Pro-vocative Werkzeuge und Formate
Metaprogramme - Pacen und Polarisieren
Double-Trouble-Mix
Logische Kategorien wechseln - das Rein-Raus Modell
Interaktionelle Pro-vocation - Rollenübernahme durch den Coach
Wie sag ich es nur? Erste-Hilfe-Kurs für die Pro-vocation
Vielleicht wird ja doch alles gut - Waschzettel für Coaches
Zum Umgang mit Macht

Coachingqualität sichern
Integre Coaches - integre Coachings

Spickzettel für die Präzision
Kleine Schule der Veränderung - die 3 Freiheiten und die WAGE-ES-Kriterien
Das K.A.I.S.E.R.I.N.-MODELL
Die 15 CHANGE-TALK-Muster
Das C.L.E.E.R.I.T.-Format für die Auftragsklärung
Das Z.E.N.T.R.A.L.-Format

Veränderungen passieren im Coaching nicht einfach so, die verbal geäußerte Bereitschaft etwas zu verändern und ein möglicherweise sogar einsichtsreiches Gespräch reichen nicht aus, um im Gehirn tatsächlich Veränderungen zu bewirken. Jede Erfahrung ist in unseren Synapsen als neuronales Erregungsmuster manifestiert und je häufiger die entstandenen Verschaltungen abgerufen wurden und werden (auch nur als innere Vorstellung!), desto stabiler gestalten sich die beteiligten synaptischen Verbindungen. Wie es Joseph LeDoux in "Synaptic self" (2003) beschrieb: "Our brain become who we are. You are your synapses." Für Veränderungen brauchen wir also neue Spuren im Hirn, die dann bis auf die Ebene der Gene wirken. Nervenzellen beginnen bei angemessener Stimulation neue Gensequenzen abzuschreiben bzw. andere stillzulegen. Dies geschieht nach neueren Erkenntnissen bis ins hohe Alter und bildet die Basis für ein lebenslanges Veränderungspotential (Neuroplastizität des Gehirns). Die Frage ist nun, welche Bedingungen können im Coaching bereitgestellt werden, um Veränderungen zu ermöglichen. Aus Sicht der Neurobiologie ist für Veränderungen immer eine optimale Mischung aus Sicherheit und Herausforderung notwendig. Das Zusammenspiel der beiden Variablen: "sichere Bindung" und "Erregung" stellt genau den Cocktail an Neurotransmittern (Signalstoffen) bereit, der dann tatsächlich strukturelle Umbauprozesse im Gehirn, d.h. mit bildgebenden Verfahren nachweisbare Veränderungen ermöglicht (Prof. Dr. Hüther 2004).

Basierend auf den neurobiologischen Erkenntnissen der Erregung- und Transmittersteuerung fungiert der Coach beim Neurodualen Coaching (NDC) daher einerseits als strukturgebender und sicherheitsvermittelnder Vertrauenspartner und andererseits als Reibungsfläche, Sparringspartner und mutiger Herausforderer für neue geistige Bewegung. Dient die Präzision des Coaches vor allem dazu, eine sichere emotionale Bindung zu vermitteln und das Grundbedürfnis nach Vertrauen und Kontrolle zu befriedigen, ist die Pro-vocation der Teil im Coaching, der die nötige Erregung des limbischen Systems bereitstellt und neuronale Differenzierungsprozesse ermöglicht.

Die hier dargestellten, sich ergänzenden Werkzeuge und Haltungen für einen neurodual kompetenten Coach finden ihre Entsprechung nicht nur in den modernsten Erkenntnisse der Neurobiologie. Beide Interventionsarten - die Präzision und die Pro-vocation - sind Ausdruck eines "umfassenden Carings" für den Coachee. Als Vergleich kann man die mütterlichen und väterlichen Anteile der Erziehung heranziehen. Beides ist unerlässlich für die individuelle Entfaltung und Befriedigung der unterschiedlichen menschlichen Entwicklungsbedürfnisse. ("Mütterlich und väterlich" sind hier nicht Geschlechtern zugeordnet, sondern als variable Qualitäten gemeint, die sich bei beiden Geschlechtern finden lassen, wie auch das energetische yin/yang Konzept in den asiatischen Kulturen.) Die mütterlichschützende, strukturgebende Beruhigung vermittelt, ebenso wie das väterliche, liebevolle Verunsichern durch Monsterspiele, Erschrecken, Hochwerfen und andere Spiel-Angst-Interaktionen, die Meta-Botschaft: "Du bist in guten Händen und hast gleichzeitig Herausforderungen, um dich zu entwickeln." Man kann in Bezug auf gelungenes Coaching, im dem sowohl präzises und pro-vocatives Vorgehen seinen Platz haben, postulieren: "Die Interventionen in diesem Coaching sind nicht von schlechten Eltern."

Um also wirklich verändernd zu coachen und neuronale Umstrukturierungen zu ermöglichen, brauchen Sie als Coach diese duale Vorgehensweise. Sie müssen immer wieder in der richtigen Mischung beide Aspekte - Sicherheit und Herausforderung - einsetzen und je nach Betriebstemperatur die Interventionen nutzen, die die optimale Reaktion ermöglichen. Während der Coachee die (inhaltliche) Richtung vorgibt, sind Sie als Coach der Fachmann resp. die Fachfrau für den zielführenden Umgang mit "Gas und Bremse", damit an den wichtigen Stellen beschleunigt und an entscheidenden Stellen das Tempo verlangsamt wird, um eventuell abzubiegen oder den Kurs neu auszurichten. Beide Teile des Buches geben Ihnen umfassendes Material an die Hand, um Ihre neurodualen Kompetenzen zu fördern und einen eigenen Stil zu entwickeln.