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Als aufgeklärter Israelit wohlthätig wirken

Der jüdische Arzt Philipp Wolfers (1796-1832)

Medium: Buch
ISBN: 978-3-89534-546-3
Verlag: Verlag für Regionalgeschichte ein Imprint von Aschendorff Verlag GmbH & Co. KG
Erscheinungstermin: 14.06.2005
Lieferfrist: bis zu 10 Tage

Philipp Wolfers, der von 1821 bis 1831 in Lemförde lebte und wirkte, war der erste jüdische Arzt, der sich nach der Franzosenzeit im Königreich Hannover niederließ. Anders als viele andere jüdische Akademiker ließ er sich nicht taufen und musste dafür berufliche Benachteiligungen in Kauf nehmen. Wolfers’ Beiträge zu Fragen jüdischer Emanzipation in Hannover und Westfalen und zu Fragen der Beschneidung werden in zeitgeschichtlichem Kontext dargestellt. Verzeichnisse der jüdischen Studenten an der Universität Göttingen von 1800 bis 1830 und der jüdischen Ärzte im Königreich Hannover bis 1842 zeigen den langsamen Eintritt der Juden in die akademischen Berufe. Wolfers’ Wirken als „nützlicher Bürger“, Mediziner, Publizist und Aufklärer wird erstmals im Zusammenhang sichtbar. Außerdem gibt das Buch Einblicke in Alltagsleben und Gesundheitswesen des hannoverschen Amtes Lemförde.


Produkteigenschaften


Autoren/Hrsg.

Autoren

Vorwort 9

1. „Aus mir einen nützlichen Bürger zu machen“
Von der Kinderzeit bis zum Staatsexamen 1796-1821 11

1.1 „Seit Anbeginn gaben sich meine lieben Eltern gaben sich alle Mühe“
Kinder- und Schulzeit in Diepenau, Minden und Bückeburg 1796-1816 11

1.2 „Ich brach zwanzigjährig zum Collegium chirurgicum auf“
Auf dem Collegium chirurgicum in Celle 1816-1818 19

1.3 „1818 begab ich mich zur Georgia Augusta“
Medizinstudium und Promotion in Göttingen 1818-1820 21

1.4 „Dem die Ausübung der Heilkunde unbedenklich gestattet werden kann“
Staatsexamen und Niederlassungsgesuch 1821 32

2. „Der in Lemförde stationirte israelitische Arzt Dr. Wolfers“
Als Arzt in Lemförde 1821-1831 40

2.1 „Meine Einnahmen keinesweges mit meinen Ausgaben übereinstimmten“
Anfänge in Lemförde, Existenznöte, Konkurrenz und Streitigkeiten 40

2.2 „Dem Vorsteher Kugelmann wird Dr. Wolfers zur Seite gesetzt“
Reformversuche in der Lemförder Synagogengemeinde 50

2.3 „Mit dem sie zum Glück und Leide sich zur ew’gen Treu’ vermählt“
Privates Leben in Ehe und Familie 55

2.4 „In unserer Nähe ist ein Unglück geschehen“
Lokalkorrespondentenberichte, Alltagsratschläge und Feuerschutz 60

2.5 „Daß der Herr Dr. Wolfers die öffentliche Vaccination vornehmen wird“
Kuhpockenimpfung im Amt Lemförde 67

2.6 „Welche zu der jüdischen Religion sich bekennen“
Vergebliche Bemühungen um die Stelle eines Amtsarztes 71

2.7 „Der Plan, welchen ich mir entworfen habe, ein Muster fürs Land“
Choleravorsorge in Lemförde 76

3. „Um mich in den dazu gehörigen Kenntnissen zu vervollkommnen“
Wolfers’ medizinische Veröffentlichungen 81

3.1 „Wenn die medizinische Quacksalberei vermindert werden soll“
Experimente und Apothekerordnung, Kollegialität und Standesrecht 81

3.2 „Sie habe nicht dafür können, es sey ein Drang in ihr gewesen“
Kritik des animalischen Magnetismus und psychologische Gutachten 86

3.3 „Die vorzügliche Wirkung des Fiesteler Mineralwassers zu erproben“
Wasserbäder und Badekuren 96

3.4 „Mit der Hoffnung des Beifalls der Medizinal-Personen“
Kleine Fehden, Entdeckungen und ehrgeizige Publikationspläne 99

4. „Es müssen dem Juden seine eingerosteten Ideen benommen werden“
Wolfers’ Engagement für eine jüdische Reform in Westfalen 103

4.1 „Die Juden sind reicher, frecher, hoffärtiger und eitler geworden“
Zur Situation der Juden in Deutschland und in Westfalen 103

4.2 „Schließt Euch also, Ihr meine Glaubensgenossen, mir an! Zögert nicht!“
Wolfers’ Aufruf zur Verbesserung des Judentums 1822 107

4.3 „Was blieb mir also am Ende über, als meinen großen Plan aufzugeben“
Wolfers’ Rundschreiben von 1822 und die Stagnation bis 1824 114

4.4 „Daß sie ihre wohlthätigen Absichten umfassender erreichen werden“
Vom Mindener Verein zur Marks-Haindorf-Stiftung in Münster 117

5. „Der Stat allein kann hier abhelfen und muß abhelfen“
Wolfers’ Plädoyer für die jüdische Emanzipation im Königreich Hannover 123

5.1 „Mittel zur Verbesserung des Judenthums in Vorschlag zu bringen“
Die Situation der Juden in Hannover und Wolfers’ Eingabe 1820 123

5.2 „Daß man mehr von dem Juden verlangt, als er vorläufig leisten kann“
Wolfers’ literarische Fehde mit Pastor Franz Schläger 1825-1826 126

5.3 „Nehmet zu allererst ihr Freien euch des Unfreien mitleidig an!“
Die Fortführung der Fehde und die Reformdiskussionen 1828-1830 133

6. „Daß der Mensch dabei lebe“
Wolfers und die Reform der Beschneidung 139

6.1 „Der Beschneider müßte approbieret seyn“
Wolfers’ Veröffentlichungen zur Beschneidungsdiskussion 1825-1831 141

6.2 „Eine höchst wackere Arbeit von Dr. Philipp Wolfers“
Die Rezeption von Wolfers’ Beschneidungsbuch 1832-1846 148

6.3 „Wozu der Physicus der Schrift des Dr. Wolfers sich bedienen kann“
Die gesetzliche Regelung der Beschneidung in Hannover 1860/61 157

7. „Er war ein Arzt der Kranken bis zur Zeit seines Todes“
Wolfers’ letztes Lebensjahr in Nienburg 1832 160

7.1 „Doctor Wolfers wird gestattet, sich in Nienburg niederlassen zu dürfen“
Vom Umzug nach Nienburg bis zu seinem Tod 160

7.2 „Hier ruhet von seiner Arbeit“
Wolfers’ Grabstein als Denkmal seines Lebens und Wirkens 164

7.3. „Dank dem Allgütigen, der meinen Geist erleuchtete“
Schlussbetrachtung zu Leben und Werk 170

Genealogie der Familie Wolfers 172

Jüdische Studenten auf der Universität Göttingen 1800-1830 186

Jüdische Ärzte aus und im Kurfürstentum/Königreich Hannover bis 1842 203

Quellen- und Literaturverzeichnis 218
Bibliographie Philipp Wolfers 218
Epigraphische Quellen 223
Archivalische Quellen 224
Gedruckte Quellen 229
Sekundärliteratur 235
Internetadressen 242

Personenregister 244
Ortsregister 250